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SPD Undenheim

Stolpersteine Undenheim

Ortsverein

Lina Baum, deportiert und ermordet. Irene Baum, deportiert und ermordet. Margot Baum, deportiert und ermordet. Julius Baum, deportiert und ermordet. Helena Göttelmann, ermordet am 28. November 1944, Christina Neder, ermordet am 15. Mai 1941.

Sechs Namen, ein Schicksal: von den Nazis ermordet. Alle sechs Menschen lebten in Undenheim. In der Staatsrat Schwamb-Straße, in der Storchengasse, am freien Platz. Doch die dörfliche Gemeinschaft der 1930er und 1940er Jahre schützte sie nicht vor Diskriminierung und Hass, vor Deportation und Verschleppung, nicht vor der Ermordung.

Daran erinnern sechs Stolpersteine in Undenheim. Christina Neder war 37 Jahre alt, als sie von den Nazis in die Heilanstalt Alzey eingewiesen wurde. Drei Jahre später wurde sie nach Hadamar gebracht. In der Tötungsanstalt wurde sie am 15. Mai 1941 ermordet. Zweieinhalb Jahre später musste dort auch Helena Göttelmann sterben - ­­im Alter von 39. Beide Frauen hatten eine Krankheit. Für die Nazis Grund genug, sie deshalb - wie 200.000 andere Menschen auch - zu ermorden.

Margot Baum war 18 Jahre alt, als sie zusammen mit ihrer Schwester Irene, ihrem Vater Julius und ihrer Mutter Lina am 25. März 1942 verschleppt wurde. Mit einem Zug wurde die Familie gemeinsam mit mehr als 1.000 anderen Menschen jüdischen Glaubens von Mainz über Darmstadt nach Polen gebracht. Sie durften nur einen Koffer oder einen Rucksack mitnehmen. Um den Hals mussten sie sich ein Schild mit Namen, Geburtsdatum und ihrer Kenn-Nummer hängen.

Ziel der Deportation war das 1.300 Kilometer von Undenheim entfernte Ghetto Piaski bei Lublin. In dem Lager herrschten unmenschliche Zustände. Hunger, Krankheiten und Zwangsarbeit forderten viele Todesopfer. Die Menschen, die die Tortur überlebten, wurden später in Vernichtungslagern wie Majdanek und Sobibor ermordet.

Wann, wo und wie die Undenheimer Familie Baum von den Nazis ermordet wurde, ist nicht bekannt. Alle vier Namen stehen auf der Liste der ermordeten Juden, die vom internationalen Institut für Holocaust-Forschung Yad Vashem geführt wird. Insgesamt ermordeten die Nazis etwa sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens.

Geplant wurde der beispiellose Massenmord von führenden Nationalsozialisten und Staatsbeamten bei einer geheimen Besprechung am 20. Januar 1942 in einer Villa am Großen Wannsee in Berlin. Nicht weit von eben dieser Villa am Wannsee trafen sich im November 2023 Rechtsradikale und Nationalkonservative, um über die „Remigration“ von Menschen mit einer Migrationsbiografie zu sprechen. Dabei bedeutet „Remigration“ nichts anderes als Deportation.

Ein trauriger Grund mehr, sich an Lina Baum, Irene Baum, Margot Baum, Julius Baum, Helena Göttelmann und Christina Neder zu erinnern. Die SPD in Undenheim hat dies getan, indem sie die sechs Stolpersteine im Ort vom Schmutz befreit haben.

 
 

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